Warburg (red). Damit hatten die Organisatoren nicht gerechnet: „Wenn 10 kommen, ist es gut, sind es 30, dann ist das super“, hatte Nora Wieners vom Bündnis für Demokratie und Toleranz angekündigt. Dann wurden es rund 70, die dem ersten Aufruf des Bündnisses in Warburg folgten und Ideen diskutierten, wie die Stadt ein Zeichen setzen kann gegen Rassismus und rechte Hetze. Erstes Ergebnis des Vorbereitungstreffens: Eine Demo mit dem Titel „Warburg steht auf für Demokratie und Toleranz“ mit anschließender Kundgebung am Samstag, 27. Januar. Los geht’s um 11 Uhr auf dem Schützenplatz. Der Demozug endet auf dem Neustadt-Marktplatz, wo gegen 12 Uhr die Kundgebung stattfinden soll.

Rednerbeiträge dafür (etwa drei bis vier Minuten) können noch bis kurz vorher bei den Organisatoren Nora Wieners und Ricardo Blasczcyk angemeldet werden. Nach den Worten soll es ein offenes Mikrofon geben, wo jeder seine Gedanken und auch Sorgen oder Freude teilen kann. Aber das ist noch nicht alles: Es gibt bereits weitere Ideen für dieses Jahr – auch mit Blick auf die Wochen gegen Rassismus im Kreis Höxter im März, die Feier zum 75-Jährigen des Grundgesetzes Ende Mai oder die Europawahl im Juni. Interessierte können sich auf der Facebook-Seite des „Bunten Warburgs“ auch über den Termin fürs nächste (Auswertungs-) Treffen am Sonntag, 4. Februar, informieren.

„Gemeinsam Ideen entwickeln, wie wir ein Zeichen gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Hetze und die aktuelle Spaltung in unserer Gesellschaft setzen können“, das ist das Ziel des Bündnisses, das partei- und konfessionsübergreifend agiert und auch Vereine, Institutionen, Schulen oder Geflüchtete für Samstag einlädt. „Wir wollen uns solidarisch mit anderen Städten und Orten in Deutschland schließen und die Flagge gegen rechtsextreme Tendenzen erheben.“ Und da ist ein Datum wie der 27. Januar sowieso von besonderer Bedeutung: Denn dieser Tag ist seit 1996 auch der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus – am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit.

Die Interessierten haben sich dafür ausgesprochen, dass weder Parteifahnen noch Länderfahnen gezeigt werden. Unterstützer – von Parteien bis Gruppen – werden mit einem Logo auf den offiziellen Plakaten und Flyern, die in dieser Woche verteilt werden, zu sehen sein. „Wir haben uns bewusst dafür entscheiden, nicht gegen etwas zu demonstrieren, sondern für Demokratie und Toleranz auf die Straße zu gehen“, so die junge Warburgerin Wieners. „Weil wir dafür einstehen.“ Deshalb seien auch alle Bürger eingeladen. Auch deutlich über das Stadtgebiet Warburg hinaus.

Foto: Bündnis für Demokratie und Toleranz