Warburg (red). Nachdem mit der Satzungsänderung im Jahre 2015 erstmals Frauen die Mitgliedschaft im Schützenverein Warburg von 1591 erwerben konnten, gelang es der Schützenschwester Birgit Kreter am 18. Juni 2016, den Vogel von der Stange zu holen. Zusammen mit Michael Blömeke wird sie das Warburger Schützenvolk, vom 9. Juni, an für zwei Jahre regieren.

In ihren Hofstaat berief das junge Königspaar: Thomas Vaupel und Sabine Kentel, Michael Tewes und Jennifer Neugebauer, Hubertus und Susanne Hartmann, Jürgen und Birgit Seewald, Elmar und Tanja Sagel, Renee Seidel und Marjana Fodor sowie Stefan Drese und Silke Floren.

Das Schützenfest in der Hansestadt beginnt am Freitag, 9. Juni, mit der feierlichen Königsproklamation um 22.15 Uhr auf dem Altstädter Marktplatz mit anschließendem Großen Zapfenstreich und endet am Montag, 12. Juni, mit dem Frühschoppen nach dem Gottesdienst in der Warburger Stadthalle. Am Samstag, 10. Juni, und nach dem großen Festumzug am Sonntag, 11. Juni, findet ein Festball in der Warburger Stadthalle statt - mit der Tanz- & Partyband >Live<. Der Eintritt ist frei.

Ein Blick in die langjährige Geschichte des Schützenvereins Warburg von 1591 zeigt: Unruhige Zeiten im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts waren der Auslöser für die Neuorganisation der Schützengilde in Warburg. Aus der bitteren Notwendigkeit, Warburg und seine Bewohner wirkungsvoll zu schützen, wurde am 21. Oktober 1591 die Warburger Schützengilde durch Beschluss des Rates der vereinigten Städte Warburgs, den >Articuls-Brief< neu organisiert.

In der Präambel der Gründungsurkunde heißt es: „Wir Bürgermeister und Rat zu Wartberg bezeugen hiermit öffentlich vor uns und unseren Nachkommen, dass wir nach reiflicher Beratung und aus erheblichen Erwägungen eine gewisse Anzahl Schützen uns verordnet und eingesetzt haben, die uns und unsere Stadtgemeinde in vorfallenden Notfällen, die sich jetzt leider in diesen wechselvollen und aufrührerischen Zeitläufen sehr viel zutragen, zu Diensten sein sollen. Wir haben den Schützen zu ihrem besonderen Vorteil und Nutzen nachgeschriebene Rechte bewilligt. Dafür haben die erwähnten Schützen, deren Zahl über 9 Stiegen (=180 Schützen) nicht betragen soll, dem ehrbaren Rat allhier jederzeit allen gebührlichen und schuldigen Gehorsam zu erweisen und nichts ohne vorhergehenden Befehl des Rates in und außerhalb der Städte Wartberg zu unternehmen.“

Diesem Verteidigungsauftrag sind die Warburger Schützen in vielfacher Weise nachgekommen, wobei es auch schon vorher Schützen in Warburg gab. Ohne Schützen kam damals niemand aus. Ab dem Jahr 1845 bezeichnete sich die Schützengesellschaft als Bürgerschützenverein. Es wurden Schützenfeste gefeiert und seither sind alle Majestäten namentlich überliefert. Das 1. Schützenfest nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Jahr 1921 gefeiert, nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1950 und seither, mit einjährigen Unterbrechung wegen der Renovierung der Stadthalle, alle zwei Jahre.

Fotos: Schützenverein